Grundrechte der Kinder und Jugendlichen werden erneut ignoriert!

Posted On 01 Nov 2020
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Man kann über die Gefährlichkeit von Corona  und die Zahlen (hoffentlich) denken wie man will. Jedenfalls aber ist es mühsam, sich an Politiker zu wenden, denen es offenbar schon gar nicht um Nichtwähler, sprich Kinder und Jugendliche geht.

Diese Politiker haben es erneut nicht für notwendig befunden im Rahmen eines sog. Lockdowns zwischen Amateur-Fußball und Kinder-und Jugendfußball zu unterscheiden.

Das JAZ GU-Süd ist ein ausschließlich für Kinder- und Jugendliche zuständiger Fußballverein, dessen ausschließlicher Zweck es ist, eben diese auszubilden. Wir haben keine eigene Kantine und die für die Kantine Verantwortlichen des SV Pirka haben sich vor einigen Wochen angesichts neuer Vorschriften auch sofort bereit erklärt, ihre Kantine zu schließen.

Unsere Covid-Beauftragte hat über Tage und Wochen ein sorgfältiges Konzept erarbeitet, in dem vorschriftsgemäß – wenn auch in meinen Augen völlig überzogen – sogar im Freien mit ohnehin vorgeschriebenen Abstand Zuseher Masken tragen müssen. Die – nicht von uns betriebene – Kantine hat brav zugesperrt, obwohl bis dahin nur im Freien konsumiert wurde. Auch ohne Kantine haben sich etwa beim U-13 Spitzenspiel vor wenigen Tagen Besucher – ein Großteil von ihnen Angehörige – eingefunden. Gast- und Heimfans wurden allesamt registriert, haben sich ausnahmslos und penibel an getrennte Aus- und Eingänge, zugewiesene Sitzplätze und Sitzordnungen udgl gehalten, kein einziges Getränk wurde konsumiert. Nach dem Match haben alle brav und eilig den Sportplatz wieder verlassen. Und  – wie immer sind genau n u l l  Personen erkrankt.

Doch wofür der ganze Aufwand von all den freiwilligen Ordnern, die unentgeltlich arbeiten, wofür die Disziplin aller Spieler, Trainer, Funktionäre und Eltern? Für nichts! Unsere Politiker haben erneut beschlossen unseren Kindern und Jugendlichen auch noch den Fußball zu nehmen. „Geht weiterhin in  die Schule – denn wir brauchen Eure Eltern in der Arbeit – aber hockt in der Freizeit daheim!“ Achja, Joggen und andere Formen der Leichtathletik  darf man alleine noch betreiben.

Vielleicht glaubt unser Sportminister wirklich, dass etwa Joggen für einen Achtjährigen eine vernünftige Alternative ist.

Die neuerlichen Covid-Maßnahmen verstoßen in meinen Augen und nach meinem juristischen Verständnis in puncto Untersagung von Mannschafts- bzw. Kontaktsport für Kinder- und Jugendliche im Freien gegen sämtliche Kinder- und Jugendrechte der Vereinten Nationen, einerseits auf Ausbildung (etwa zum Profifußballer), vor allem aber auf das unabdingbare Recht auf Sport und Spiel.

 

(Martin Wolf, sportlicher Leiter des JAZ GU-Süd)