Bekannt – aber jetzt online

Posted On 04 Sep 2019
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Das Camp der arbeitslosen Fußballer war seine letzte Station: Ex-Nationalspieler Daniel Beichler hat mit nur 28 Jahren seine Karriere beendet. SN/gepa pictures/ walter luger Daniel Beichler – einst ein Hoffnungsträger des österreichischen Fußballs, hörte mit 28 Jahren auf. Er wird Nachwuchstrainer eines steirischen Partnerclubs von Red Bull Salzburg. Etliche weitere Profikicker hoffen, durch das Camp der Gewerkschaft einen neuen Arbeitgeber zu finden. require([‚js/Adition‘], function (spunQ) { var slotName = ‚Medium_Rectangle_1‘; spunQ.Adition.renderSlot(slotName); }); „Ich habe alles probiert, aber mein Knie spielt nicht mehr mit“, wurde der fünffache Teamspieler in der „Kleinen Zeitung“ zitiert. Ein Knochenödem sorge seit zweieinhalb Jahren für Schmerzen. „Irgendwann macht dich das im Kopf fertig. Du kannst dich gar nicht mehr richtig auf deinen Beruf konzentrieren“, erklärte Beichler seine Entscheidung. Er wird nun seine Trainerausbildung fortsetzen und künftig im JAZ GU-Süd Talente betreuen. Dieser Club aus dem Großraum Graz bildet junge Kicker gezielt nach der Red-Bull-Philosophie aus und hat mit Stürmer Hannes Wolf bereits einen Hoffnungsträger beim Meister in Salzburg untergebracht. Daniel Beichler war einmal ein großer Hoffnungsträger des österreichischen Fußballs. Aufsteiger der Saison 2009, erste Länderspiele mit 20 Jahren an der Seite von Marko Arnautovic und Marc Janko, ein Vertrag bei Hertha BSC Berlin. require([‚js/Adition‘], function (spunQ) { var slotName = ‚Inread‘; spunQ.Adition.renderSlot(slotName); }); Dann kamen Verletzungen, viele Clubwechsel und zuletzt ein schmutziger Vertragsstreit mit dem SKN St. Pölten. Zuletzt war er der bekannteste Name im Camp der vertragslosen Fußballer. Die Vereinigung der Fußballer (VdF), die Gewerkschaft der österreichischen Profikicker, veranstaltet dieses Sommertrainingslager seit vier Jahren. Das Arbeitsmarktservice und die Organisation KADA (Karriere danach) unterstützen die Initiative. Im burgenländischen Sportzentrum in Steinbrunn sind rund 20 Fußballer mit von der Partie, unter ihnen Namen wie Christoph Nicht, als Torhüter zuletzt bei Kapfenberg, oder Michael Switil, der in der Salzburger Red-Bull-Akademie ausgebildet worden ist. Es ist nur ein Bruchteil aller Kicker, die zu dieser Zeit im Sommer noch vor einer ungewissen näheren Zukunft stehen. Jedes Jahr spülen die zwölf österreichischen Fußballakademien wieder neue Absolventen auf den Arbeitsmarkt. Dank der Regelungen, die den Einsatz von Nachwuchsspielern in der Meisterschaft fördern, werden die Jungen forciert. require([‚js/Adition‘], function (spunQ) { var slotName = ‚Medium_Rectangle_2‘; spunQ.Adition.renderSlot(slotName); }); Prekär wird es dadurch für viele, die mit Mitte 20 nur Mitläufer bei ihren Clubs sind und deren Vertrag ausläuft. Viele von ihnen haben sich jahrelang nur auf ihre sportliche Karriere konzentriert und mangels Ausbildung keine Alternative, wenn einmal kein Club mehr bei ihnen anruft. Im Camp werden gleich mehrere Ziele verfolgt: Einerseits können sich die Spieler unter professionellen Bedingungen auf mögliche kommende Aufgaben vorbereiten. Ex-Ritzing-Trainer Stefan Rapp und Gregor Pötscher, einst Meister mit dem GAK, leiten das Training. SN/gepa pictures/ florian ertl Abgestiegen, Vertrag ausgelaufen – und was nun? Thomas Bergmann ist einer der Spieler, die im VdF-Camp eine neue Perspektive suchen. Daneben bietet KADA die Möglichkeit, eine Ausbildung neben der Sportlaufbahn zu starten. VdF-Projekleiter und Ex-Profi Oliver Prudlo freut sich über dieses Zusatzelement besonders: „Wer sagt, dass man sich während er aktiven Karriere nicht auf eine spätere berufliche Laufbahn vorbereiten kann, irrt. Es gibt heute eine Vielzahl von Möglichkeiten, sich fortzubilden.“ Wolfgang Stockinger, Leiter der Laufbahnentwicklung bei KADA, sagt: „Eine doppelte Laufbahn unterstützt die Spieler auch dabei, im Sport psychisch stabiler zu sein.“ Durch das Camp stehen die Fußballer zudem im Schaufenster. Vor allem bei den Testspielen, die das VdF-Team etwa gegen Regionalligaclubs austrägt. Schließlich sind noch genügend Profivereine auf der Suche nach Verstärkungen. Auch Thomas Bergmann hofft: Er kann auf die Erfahrung von 130 Bundesligaspielen für Innsbruck und Ried verweisen. So leeren sich nach und nach die Zimmer in Steinbrunn. Für Nils Zatl und Armin Gremsl wurde das Camp sogar zum Sprungbrett ins Ausland. Nach dem Abstieg ihres bisherigen Clubs SV Horn aus der Ersten Liga waren die Zukunftsaussichten für die beiden eher düster gewesen. Nun wechseln sie gemeinsam nach Zypern, wo sie Verträge bei Doxa Katokopias unterzeichneten. International wird es auch für die verbliebenen Spieler, die in diesen Tagen nach Duisburg reisen und beim FIFPro-Turnier auf die Vereinslosen-Teams aus Belgien, Deutschland und der Slowakei treffen.