..unseren U12 Trainer GERNOT SICK
1.) Gernot, Du warst mit 3 Spielern 3 Tage lang bei RED BULL Salzburg, wie ist dein Resumee?
Das war wieder eine wertvolle Erfahrung für Sombat, Naza und Fabio, die dieses Mal von der U-12 mit waren. Die Mannschaft, das Umfeld etc., die Jungs konnten sich ein genaues Bild machen und einerseits Dinge lernen, andererseits auch den Respekt am Feld vor dem großen Namen Red Bull ablegen. Beeindruckend auch wie diese Kooperation von Seiten „Red Bull“ gelebt wird. Wir sind da gern gesehene Gäste, das haben wir wieder bemerkt. Eine Kooperation, die nicht wie so oft nur am Papier existiert, sondern die auch gelebt wird – von beiden Seiten. Und eigentlich werden wöchentlich neue Ideen geboren, die diese Kooperation hoffentlich noch intensiver gestalten werden lässt. Schlussendlich unterliegt jede Energie dem Ziel so viele Spieler als möglich vom JAZ für die Salzburger Akademie interessant zu machen.
2.) Schön langsam entwickelt sich das JAZ GU-Süd zum „geheimen AKA-Vorstufen-Verein“?
Die Nachfrage bestimmt in diesem Fall den Weg. Wenn man einerseits Spieler mit viel Talent, aber wenig Einsatzwillen oder umgekehrt hat, braucht man an dieser Kooperation nicht weiter zu arbeiten. Wenn man andererseits Spieler mit viele Talent, Ehrgeiz und Willen hat, muss man genau eine solche Kooperation anstreben. Da hat sich seit Sommer sehr viel bei uns getan (sprich, wir haben einige talentierte Jungs, zu den bereits bei uns gewesen talentierten, dazu bekommen) und ich hab wirklich das Gefühl, dass wir da sogar mehrere Spieler „Salzburg-tauglich“ aus dem JAZ raus bekommen. Wenn man die Möglichkeiten sieht, die unsere Jungs mit Red Bull bekommen (Spiele gg Salzburg, Probetrainings, Austausch über Spieler, Scouting von RB bei unseren Spielen, Besichtigung der AKA etc.), sind wir sicher ein idealer AKA-Vorstufen Verein. Ganz so geheim, scheint das gar nicht mehr zu sein.
3.) Dein Jahrgang scheint momentan der erfolgreichste, das sieht man auch an der Anzahl der Probetrainings. Wie viele Spieler schaffen aus heutiger Sicht realistisch unser oberstes Ziel, nämlich AKA-Spieler zu werden und was passiert mit denen, die es nicht schaffen?
Ja, wir haben wirklich fast wöchentliche Probetrainings und müssen vielen Mädls und Jungs leider absagen. Der Zulauf seit Sommer ist in unserer Mannschaft enorm. Das ergibt einerseits viele Möglichkeiten, birgt aber auch viele Gefahren. Wichtig ist, dass wir unserer strategischen Ausrichtung treu bleiben. Momentan sind 6-7 Spieler aus unserem Jahrgang auf AKA Kurs. (Ich gehe auch davon aus bzw. hoffe, dass es im Endeffekt auch 1-3 Spieler nach Salzburg schaffen werden.) Da noch einige Zeit vergehen wird, wird sich da sicher noch einiges ändern. Der ein oder andere fällt vielleicht weg, dafür explodiert wieder ein anderer. In diesem Alter muss man mit Äußerungen einfach vorsichtig sein und einfach jeden einzelnen versuchen weiter zu entwickeln.
Für jene, die es nicht in eine Akademie schaffen oder vielleicht nicht gehen wollen, werden wir sicher eine qualitativ gute Alternative finden. Ich denke, dass wir mit der Gemeinde Raaba-Grambach einen passenden Partner für unser Projekt haben. Da sollten dann beide gemeindezugehörigen Fußballvereine davon profitieren.
4.) Du giltst als sehr ruhig und besonnen, trotzdem hat man schon den Eindruck, dass auch Du mittlerweile die Kooperation zu RBS mit richtiger Begeisterung lebst oder täuscht das?
Ich glaube, dass diese Kooperation in unserer Situation notwendig ist, um eine attraktive Alternative zu sein. Wenn ein Spieler aus der Steiermark nach Salzburg will, sind wir sicher DER passende Verein. Aber nicht alle werden es nach Salzburg schaffen oder wollen vielleicht nach Salzburg übersiedeln. Auch für andere Akademien versuchen wir auszubilden. Wichtig ist es die Jungs bis dahin bestmöglich vorzubereiten. Sie müssen wissen, dass hinter einem Fußballprofi tägliche, harte Arbeit steckt. Jemand mit dem größten Talent wird es trotzdem nicht schaffen, wenn er nur bei Schönwetter gut spielen kann, bei Bauchweh das Training auslässt oder wegen einem „Wimmerl“ am Bein jeden Zweikampf scheut. Da ist der Fußball sicher beinhart und das macht zu 99% dann den Unterschied aus.
5.) Dein sportlicher Leiter wünscht sich 90 Minuten Gesprächszeit bei Didi Mateschitz, wie lange bräuchtest Du Deiner Ansicht nach, um ihn von unserer Idee und unserem Tun vollends zu überzeugen?
Ich muss leider sagen, dass ich eher „Umsetzer“ und kein guter „Verkäufer“ bin und wäre daher wohl kein guter „Überzeuger“.