..unseren „Pechvogel“ Andre Holzerbauer

Posted On 08 Aug 2016
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1.) Andre, Du bist unser Pechvogel, hast Dich bei der (aktiven) Trainerfortbildung von RED BULL SALZBURG in Obertraun gleich verletzt – wie geht es Dir und findet das U-7 Training trotzdem statt ?

Danke, mir geht es soweit gut. Das Röntgen hat ergeben, dass im Bereich der Fußknochen keine Verletzungen bzw. Brüche vorliegen. Um etwas über den Status der Bänder zu sagen, muss der Fuß erst abschwellen. Daher trage ich bis Freitag einen Spaltgips. Das U7 Training findet natürlich trotzdem statt.

2.) Trotzdem war das wieder einmal für euch alle ein richtig lehrreicher Tag?

Auf jeden Fall. Das Vormittagstraining wurde von RED BULL SALZBURG-Nachwuchskoordinator Bernhard Seonbuchner geleitet. Hier lag der Schwerpunkt auf Technik- und Passübungen im Zusammenhang mit der so genannten „CHAOSSITUATION“. Am Ende dieses Trainings machten die Jungs auch noch eine richtig coole Übung mit Torabschluss in der Thomas und Gernot ihre Kaltschnäuzigkeit vor dem Gehäuse unter Beweis stellen konnten.

Die zweite Trainingseinheit wurde dann von FC LIEFERING-Coach Thomas Lestch geleitet. Hier stand der Fokus auf Spielformen. Vor allem wurde uns das Spiel „RONDO“ näher gebracht. Hier zu Lande ist dieses Spiel unter den Namen „Höschi“ oder „Gschickter“ bekannt. Thomas hat uns wirklich tolle Variationen diese Spieles gezeigt und alle Trainer hatten sichtlich Spaß. Als Tagesabschluss gab es dann noch ein Kickerl.

In Summe war dieser Tag, wie man auf Neudeutsch so schön sagt, einfach geil! Nicht nur, dass wir eine Menge gelernt haben, auch konnten wir einige Kinder- und Jugendtrainer des FC RED BULL SALZBURG kennenlernen. Daher ein herzliches DANKE – da spreche ich jetzt für uns alle Drei – an ALLE PERSONEN die dies möglich machen! Ich persönlich möchte mich aber auch bei der Physio-Abteilung bedanken, die mich sofort toll versorgte!

3.) Deine Aufgabe als U-7 Trainer mit vielen Mädchen und Burschen ist naturgemäß keine leichte. Wie wichtig ist die „Abfederung“, indem Thomas Lechner mit seiner U-8 auch U-7 Spieler einsetzen wird und Berit Rottensteiner im neu organisierten „Fußballkindergarten“ umgekehrt ein Auffanglager für jene ist, die noch Zeit brauchen?

Sehr wichtig, denn sie garantiert die optimale Ausbildung unserer Youngsters! Ich persönlich bin auch sehr froh darüber, dass ich dadurch mehr Handlungsspielraum als letztes Jahr habe. Daher haben wir meiner Meinung nach in unsere Ausbildungsqualität wieder einen Schritt nach vorne gemachte.

Das heißt, dass in Absprache mit Berit und Thomas, Kinder die bei mir unterfordert sind, bei Thomas ihr fußballerisches Können unter Beweis stellen. Kinder die noch nicht bereit für die U7 sind, werden mit Spiel und Spaß an jene bei Berit herangeführt.

In meinen Augen, eine sogenannte WIN-WIN SITUATION für alle Beteiligten – vor allem aber für die Kinder!

4.) Insgesamt hat sich aber bewährt, Spieler immer recht früh Erfahrungen sammeln zu lassen. Du hast im Vorjahr mit vielen U-6 Spielern auch schon tolle Turniere bestritten!

Ja, aber ich würde das jetzt nicht für alle Kinder empfehlen. Mein Glück ist, dass ich in der Mannschaft sehr ehrgeizige und lernfreudige Kinder habe, die mich von ihrer Einstellung her sehr an Nicolas Puntigam – spielt in unserer U12 – erinnern. Ich durfte ihn ab seinem fünften Lebensjahr trainieren und er zog natürlich auch bei den damals Älteren in der Mannschaft oft den Kürzeren. Doch er gab sich niemals auf – obwohl auch hier einige Tränen geflossen sind – und kann auf das bis jetzt erreichte wirklich stolz sein.

Genau diesen Ehrgeiz sehe ich auch bei einigen unserer Jüngsten. Daher haben wir als Trainerteam damals beschlossen, eine U6 ins Rennen zu schicken. Natürlich waren die Ergebnisse am Anfang nicht „gut“, aber was hilft es, wenn ich in der ersten Volksschulklasse lauter Einser habe und am Ende die Matura oder Lehre nicht schaffe. Daher ist es für uns Trainer immer wichtig langfristig zu denken, dies stößt im ersten Moment natürlich bei so manchen Elternteil auf Kopfschütteln. Doch die Kinder steigerten sich von Training zu Training, von Spiel zu Spiel und von Turnier zu Turnier. Und dann geschah das, was für einige, noch Wochen zuvor noch schier unmögliche schien, die U6 gewann ihr erstes Spiel. Und genau dieser Weg zu diesem ersten Sieg, bringt jeden Einzelnen – auch uns Trainer – viel weiter, als jeder leicht errungene Erfolg. Wobei ich aber dazu sagen möchte, dass auch Erfolge sehr wichtig sind. Daher stellten wir auch nie die gleichen Kids in die U6 ab und ließen ein, zwei Kids immer in der U7 mitlaufen, die wirklich eine tolle Saison spielte.

5.) Bleibt der Ratschlag an die Eltern – was tun, wenn die Mädchen und Buben altersgemäß zwischen zeitig die Begeisterung verlieren?

Ich glaube, dass wir dieses Verhalten mit unseren Bambinis in den Griff bekommen. Da hier der Fokus auf Spiel und Spaß an der Bewegung steht und sehr viele Kinder dies am Anfang mehr begeistert als schon ein eher reines Fußballtraining. Auch werden hier die Kinder durch Berit super an das Bevorstehende herangeführt.

Aber wenn sich das Kind und auch die Eltern dazu entschließen, in den Turnierbetrieb einzusteigen, also ab U7, sollten sich alle Beteiligten bewusst sein, dass man hier eine gewisse Verpflichtung eingeht.

Ich fange einmal mit dem Kind an. Wenn Kinder nur sporadisch zum Training erscheinen, wird es irgendwann sowieso den Spaß an der Sache verlieren, da die Kinder , die immer kommen und fleißig trainieren, mit der Zeit zu überlegen sind.

Den Eltern möchte ich sagen, dass es ganz wichtig ist, die Kinder in solchen Phasen zu motivieren. Sollte das aber nichts helfen, muss man aber auch mal so ehrlich sein und dem Kind klar machen, dass es jetzt ein Teil einer Mannschaft ist und die anderen Kinder sich auf einen verlassen. Dies klingt jetzt vielleicht etwas abgedroschen nur ist dies wirklich so. Wenn bei mir zum Beispiel ein Kind länger nicht kommt, dann fragen die anderen gleich: „Wo ist er/sie?“, „Mag er/sie nicht mehr kommen?“, „Ist er/sie krank?“ Diesen Fall hatte ich letztes Jahr bei Manuel Papst, der auch nicht mehr wollte, aber hier ein großes DANKE an seine Eltern, die Manuel steht’s motivierten, mit ihm trotzdem auf den Platz gekommen sind, auch wenn er dann nicht immer mittrainierte, was aber selten der Fall war. Im Endeffekt haben ihn die anderen Kinder wieder zurück ins Boot geholt und Manuel machte darauf eine tolle Entwicklung, die er mit einigen Toren in der U6 krönte.

Und einen Punkt möchte ich hierzu auch noch bringen. Nämlich der Punkt, auf den die Meisten oft bei diesem Thema vergessen. DIE TRAINER UND FUNKTIONÄRE! Ein jeder von uns verbringt sehr viel seiner (Frei)Zeit mit Planung und Organisation der gesamten Saison. Daher ist es auch hier wichtig mit den Trainern offen über dieses Thema zu kommunizieren, um sich gemeinsam Lösungen einfallen zu lassen, da wir ja mit den Kindern planen. DANKE!