…Sportdirektor Walter Hörmann

Posted On 24 Sep 2012
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Walter Hörmann, neuer Sportdirektor des Steirischen Fußballverbandes seit 1.8.2012. Haben Sie sich schon einen Überblick verschaffen können, was wollen Sie als erstes verändern bzw. wo gehört der Hebel angesetzt?
Die“ Einarbeitsphase“ ist für mich noch nicht beendet, deshalb gibt es noch keine Entscheidungen was ich verändern möchte.

Sie waren zuvor nicht nur Spieler, sondern auch Trainer, jetzt sind sie eine Mischung aus Trainer und Funktionär, wie schwierig ist es, diese teilweise doch mit sehr unterschiedlichen Interessen ausgestatteten Positionen zu vereinen?
Selbstverständlich ist es nicht einfach die unterschiedlichen Interessen zu vereinen, aber ich glaube, dass ich einen Mittelweg finden werde.

Nun gleich 3 heiße Themen: Erstens Kunstrasen: In der Steiermark hat es sich bei vielen Vereinen, die einen Kunstrasen besitzen, eingebürgert, ihre Jugendmannschaften beinahe ausschließlich nur mehr auf Kunstrasen spielen und trainieren zu lassen. Wie sieht ihre Meinung dazu aus?
Dass sich Kunstrasen im Jugendfußball sehr bewährt hat, steht außer Frage, doch glaube ich, man sollte so oft wie möglich den Naturrasen benutzen.

Mit einem sog. Jugendmodell-Training wollen Sie in den nächsten Monaten ganz offensichtlich versuchen, das diesbezügliche Trainingsniveau zu heben. Auch zahlreiche Traineraus- und -fortbildungen werden seit Jahren vom StFV angeboten. Wenn man den Jugendspielern Glauben schenken darf, gibt es trotzdem noch geradezu unglaubliche (veraltete) Trainingsmethoden, die teilweise angewendet werden. Wie will man dem auf Dauer entgegen steuern?
Natürlich werde ich versuchen moderne Trainingsmethoden in unserer Traineraus.- bzw. fortbildung zu integrieren.

Man hört oft, dass die Ausbildung eines Fußballers leider mit Beginn seiner Tätigkeit in einer Kampfmannschaft endet. Ab dem 15.Lebensjahr werden talentierte Jugendfußballer aber aus den Nachwuchsmannschaften in sog. KM II und 1.Klasse-KM „gelockt“. Sie folgen dem Lockruf, weil sie ein paar Euro Siegesprämie wittern und die Eltern bejahen dies, weil sie keine Ausbildungsbeiträge mehr entrichten müssen. Ist das Ihrer Meinung nach zielführend?
Ich glaube hier muss man zwischen Amateur und Profifussball unterscheiden – aber das ist ein sehr problematisches Thema, zudem man sehr intensiv diskutieren könnte bzw. sollte.

Danke für das Interview!