…Dr. Stefan Steiner (Vereinsarzt)
Lieber Stefan Steiner, seit rund einem Jahr bist du offiziell unser Klubarzt. In dieser Zeit haben wir dir zahlreiche – weit mehr als uns lieb war ! – Kicker geschickt. Ohne die ärztliche Schweigepflicht zu verletzen und Namen zu nennen: Welche Altersklasse ist die meistfrequentierteste?
Alles durch die Bank: Während bei den jüngeren Spielern oft sogenannte „Wachstumsbeschwerden“ eine Rolle spielen , sind es bei den 16 / 17 Jährigen schon echte Verletzungsfolgen.
Und welche fußballtypischen Verletzungsursachen konntest du am öftesten feststellen?
Sicher Verletzungen am Kniegelenk, gefolgt von Verletzungen des Sprunggelenkes.
Was ist grundsätzlich dein Spezialgebiet, was deckst du aber auch sonst mit ab?
Ich bin Unfallchirurg, aber mein Spezialgebiet ist primär Verletzungen und Schmerzsyndrome des Handgelenkes sowie auch des Kniegelenkes, wie Meniscus- und Kreuzbandverletzungen.
Junge Menschen gehen mit Verletzungen oft recht unerfahren um. Was rät ein erfahrener Arzt grundsätzlich einem verletzten Jugendspieler und was den Trainern?
Als Pragmatiker gehe ich davon aus, dass jede Verletzung, abhängig von der Schwere der Verletzung, Zeit zur Rehabilitation braucht. Jede vorzeitige Belastung, auch wenn die Beschwerden schon vermeintlich abgeklungen sind, führt immer wieder zu Komplikationen und zu einer Verzögerung der Heilung. Also rate ich zur Geduld und unbedingtes Einhalten der ärztlich verordneten Schonfristen.
Wie schwer ist es eigentlich Verletzungen bzw. deren Schweregrad bei Jugendlichen zu diagnostizieren, zumal sie sich oft noch nicht so gut ausdrücken wie Erwachsene und ihren Körper noch nicht so gut kennen?
Die Diagnose ergibt sich immer aus dem Unfallhergang, der gründlichen klinischen Untersuchung und aus begleitenden Bild gebenden Verfahren. Das ist auch bei Kindern und Jugendlichen nicht anders. Bei der Behandlung sind jedoch die Eltern mit zu behandeln.