…Dr. Roland Bugram
Herr Dr.Roland Bugram, das JAZ GU-Süd hat mit ihnen einen Sportpsychologen für seine Nachwuchskicker installiert, können Sie uns ihr ungefähres Aufgabengebiet erklären?
Die Sportpsychologie im JAZ GU- Süd wird versuchen auf das Verhalten und Erleben der Jugendlichen im Praxisfeld des Fußballsports einzugehen und es möglichst angemessen zu erfassen, d.h., es nach Konstanz und Veränderlichkeit zu beschreiben und wenn möglich zu messen, die Bedingungen von Konstanz und Veränderlichkeit festzustellen und den künftigen Verlauf, soweit es geht, vorherzusagen.
Hat der einzelne Spieler auch die Möglichkeit, Sie im Bedarfsfall zu kontaktieren, und was wäre aus Ihrer Sicht ein solcher Bedarfsfall?
Die Konstanz der sportlichen Leistung ist gerade bei Jugendlichen von einer Vielzahl an Einflussfaktoren abhängig. Im Bedarfsfall können einzelne Spieler z.B. bei Schulschwierigkeiten, nach Verletzungen oder bei Schwierigkeiten im sozialen Umfeld die sportpsychologische Beratung in Anspruch nehmen.
Gilt diese Kontaktmöglichkeit auch für Eltern im Zusammenhang mit Schwierigkeiten mit dem Sohn?
Die Eltern sind zumeist die wichtigsten emotionalen Bezugspersonen, so dass auch sie die Sportpsychologie kontaktieren können.
Sie haben in ihrer Jugend selbst Fußball gespielt, aber auch zahlreiche andere Sportarten ausgeübt?
Über die die Leichtathletik und das Geräteturnen bei VGT Monsbergergasse bin ich zum Fußball tw. beim LUV GRAZ gekommen. Mit ca. 15 Jahren bin ich zum Basketball zum GAK gewechselt, wo ich 2 Jahre in der Bundesliga/Jugend in der Kampfmannschaft spielen konnte. Etwa mit 17 Jahren hat sich meine sportliche Orientierung hin zum Kontakt-Karate verändert. Im Jahr 1982 wurde ich mit UNION GRAZ Mannschaftsstaatsmeister. Nach meiner einjährigen Ausbildung zum Milizoffizier habe ich dann neben Psychologie Sportwissenschaften studiert und betreibe bis heute mit Tennis, Schifahren, Sport- und Alpinklettern aktiv Sport. Die Ballsportarten, wie etwa das Beach-Volleyball oder der Fußball sind aber dennoch noch meine großen Leidenschaften.
Für wie wichtig halten Sie das professionelle Betreiben einer Sportart durch einen Jugendlichen, vor allem im Alter zwischen zehn und 18?
Der aktive Sport bei Jugendlichen fördert maßgeblich und nachweislich die persönliche, körperliche und soziale Entwicklung. Im Vordergrund stehen die Stärkung des Selbstwertgefühls, das frühe Erlernen von natürlichen Streßbewältigungsstrategien und der Ausbau der sozialen Kompetenz.