…Martin Wolf

Posted On 14 Feb 2012
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Das JAZ GU‐SÜD ist kleiner geworden. Eigentlich können wir nur über die U15 reden?
Das JAZ GU‐Süd ist klein, aber fein. Derzeit ist es eher eine große Familie. Für einen Neustart ist das aber schon ideal. Unser Betreuerteam beherbergt ausschließlich tolle Typen, die dieselbe Philosophie leben, das kann nicht jeder Verein von sich sagen. Außerdem haben wir Visionen, aber die geben wir noch nicht preis.

Wie lautet diese Philosophie?
Sie lautet: Liebe zum Fußball über alles, vor allem vor Vereinsdenken. Ausbildung über alles, Weiterentwicklung anstreben, Professionalität, Ehrlichkeit und Fairness leben und vor allem, die Schuld nicht bei anderen suchen, an Schwächen arbeiten, um sie auszumerzen. Fußball ist ein falsches Geschäft, aber niemand wird gezwungen, es nicht besser zu machen.

Die U15 wäre ein Meisterschaftsfavorit in der steirischen Landesliga gewesen?
Ich glaube, das weiß jeder, der sich für Jugendfußball interessiert. Wir waren in der stärksten Gruppe im Herbst und haben nur ein einziges, damals schon bedeutungsloses Remis und somit einen einzigen Punkteverlust erlitten. Und Neuzugang und Heimkehrer Lukas Jörgl aus der AKA Kapfenberg ist auch nicht gerade eine Schwächung und an mehreren Positionen einsetzbar… Wer´s nicht glaubt, kann ja im Juni gegen uns spielen, mit den Favoriten Sturm und Hartberg rechnen wir jedenfalls fix.

Also jammerschade, dass die Meisterschaft ganz wer anderes spielt?
Nein, nicht schade. War nur anfangs gew.hnungsbedürftig. Wer sich unsere jetzigen Gegner ansieht (März bis Mai ist bereits fixiert) weiß, dass wir uns dadurch noch weiterentwickeln werden, weil wir sehr viele Gegner haben, in denen wir im Gegensatz zur steirischen Landesliga nicht Favorit sind. Wir werden auch Niederlagen erleiden, das wird uns weiterhelfen.

Was macht diese Mannschaft stärker als viele andere U15‐Leistungsklasse‐Teams?
Also ich glaube nicht, dass es viele bessere Jugendtrainer als Franz Meierhofer mit all seinem Fachwissen, gepaart mit außerordentlichem Engagement rund um die Uhr gibt. Dazu kommen nicht nur talentierte, sondern mittlerweile sehr ehrgeizige Buben, die einander trotz aller Altersunterschiede respektieren. Hinzu gesellen sich Eltern, die im Sport mehr Sinn sehen als in anderen Freizeitbeschäftigungen und dafür Opfer zeitlicher wie finanzieller Natur bringen. Wir haben ein großes loyales Trainerteam, während Franz´Abwesenheit haben Günter Groß, Roland Fridum, Robert Horvath und Uwe Supperer nicht nur dafür gesorgt, dass kein einziges Training bloß von einem Trainer geleitet wird. Zeitweise waren wir sogar zu dritt. Bei uns macht sich jeder Gedanken, da gibt es keine Abseiler, keine Unbelehrbaren und keine Chamaeleons, wie sie der Fußballalltag mit sich bringt. Und zu all dem gesellt sich nun auch noch ein aus der Situation geborener mutiger Grundsatz, der jedem unserer Spieler eines Tages irgendwo – und uns ist wirklich gleichgültig wo, hoffentlich dort, wo er sich entfalten und freudvoll Fußballspielen kann – weiterhelfen wird:
„Und wenn´s uns anspucken, wir ziehen das durch, solange wir daran glauben!“ Weil nur wer nicht feig stets den Weg des geringsten Widerstandes sucht, wird eines Tages wirklich etwas erreichen, sei es sportlich oder auch, in den Spiegel schauen zu können.