…Hannes TOTH
1.) Soll und wird es deiner Meinung nach einmal eine JAZ-Kampfmannschaft geben?
Da starten wir gleich einmal mit einer richtigen komplexen Frage?! 🙂 Im Grunde genommen sollte meiner Meinung nach der Verein JAZ GU Süd, der ja per Definition ein Nachwuchsverein (Jugend Ausbildungs Zentrum) ist, auf jeden Fall in sich selbständig bleiben. Da beginnt die Komplexität aber schon – wie lange ist man Jugendlicher? Natürlich sollten die Spieler, die ihre sehr gute Ausbildung im JAZ bekommen auch nach dem Jugendalter irgendwo weiter Fußball spielen – und dieser Übergang Jugendfußball / Kampfmannschaft wird natürlich erleichtert wenn man nach der U17 eine weiterführende KM hat. Also grundsätzlich: – Soll es eine JAZ-Kampfmannschaft geben? JA – aber nur wenn der Fokus darin liegt, dass dort vornehmlich Spieler, die aus der eigenen Jugend kommen, spielen. Wird es eine JAZ-Kampfmannschaft geben? Kann ich nicht sagen – ich denke allerdings, dass der ideale Ort auf Sicht Raaba-Grambach wäre, da wir Bürger uns hier sehr stark für ein neues Sportzentrum engagieren und dort dann schlußendlich eine Heimstätte für die gesamte JAZ Familie gefunden werden könnte.
2.) Du selbst warst ja schon einmal KM-Trainer, nämlich an alter Wirkungsstätte in Großklein in der Herbstsaison 2013. Eigentlich warst du recht erfolgreich, warum gab´s keine Fortsetzung deiner Trainerkarriere im Frühjahr 2014 ?
Vorweg: Mir hat das Gastspiel auf der LL-Trainerbank des FC Großklein sehr gut gefallen und es war in mehrerer Hinsicht eine schöne Erfahrung bei einem super Verein. Es war sehr spannend mitverfolgen zu können, wie langsam Ideen, die man im Kopf entwickelt am Platz ihre Umsetzung finden (oder auch nicht…) Warum kam es zu keiner Fortsetzung im Frühjahr? Das ist schnell erklärt, da gab es 2 Gründe: 1.) die Bürokratie: Da ich die Trainerausbildung seinerzeit nur bis zur Landesverbandsebene gemacht hatte, war mir auf Dauer gar nicht erlaubt eine LL Mannschaft zu trainieren. Für eine „Strohpuppenlösung“ wie es sie ja in machen Vereinen gibt, habe ich letztendlich nicht den geeigneten zweiten Trainer gefunden bzw. im Endeffekt gar nicht intensiv genug danach gesucht. 2.) Es ist einfach zeitlich nicht möglich, einen LL Trainerjob korrekt neben einem Fulltime Job auszuüben. Ich will ich ja auch ein halbwegs erfülltes Familienleben führen und Zeit mit meiner Frau und meinen Kindern verbringen. …was mich dann allerdings durch die Fußballbegeisterung meines Sohnes ja auch irgendwie zum JAZ geführt hat…
3.) Welchen Stellenwert haben die Aufgaben für das JAZ in deinem Privatleben eingenommen?
Die Arbeit mit Kindern mit all seinen Vorzügen aber auch Unannehmlichkeiten trägt bei mir sicher auch maßgeblich zu einer gewissen Ausgeglichenheit und Selbstzufriedenheit bei. Es lernen ja bekanntlich nicht nur die Kinder enorm viel in diesen Trainingseinheiten… 🙂 Neben der „normalen“ Trainerarbeit sind natürlich auch die „außerordentlichen“ Ereignisse wie Trainingslager oder Salzburg Ausflüge zu erwähnen, die in der Zwischenzeit viel dazu beigetragen haben, dass wir Trainer uns untereinander sehr gut verstehen. Ich fühle mich also sehr wohl und um auf die eigentliche Frage einzugehen: Teil des JAZ Teams zu sein ist mir wichtig geworden – auch wenn ich nicht immer so viel Zeit investieren kann, wie ich möchte und wie es sich diese Sache verdient hätte.
4.) Hannes, du warst bei so vielen verschiedenen Klubs, was zeichnet unser JAZ im Vergleich zu anderen besonders aus, wo liegen deiner Ansicht nach (noch) unsere Schwächen?
In der Tat hatte ich eine bewegte Karriere mit vielen verschiedenen Vereinen als Erwachsener – meine gesamte Jugendfußballzeit habe ich allerdings bei einem einzigen Verein verbracht – bei STURM Graz. Vergleichen mit dem JAZ kann ich daher maximal meine Jugendzeit bei Sturm (bei den Vereinen wo ich später in der KM gespielt habe, hatte ich nicht viel Einblick in die Jugendarbeit) mit dem JAZ vergleichen. Meine Erinnerungen an meine Kinder / Jugendfußballzeit sind prinzipiell sehr gut. Beim JAZ sind verglichen zu den damaligen Verhältnissen viele Strukturen viel besser ausgeprägt und professioneller als es damals bei STURM war. Dieser Vergleich hinkt natürlich – Vor 30 Jahren war Fußball als Ganzes halt einfach noch nicht so professionell aufgestellt wie heutzutage. Ohne genau zu wissen wie es also bei anderen Vereinen in der Jugend heute so aussieht, bin ich mir sicher, dass sich die Verantwortlichen des JAZ überdurchschnittlich viele Gedanken machen um den erwünschten ständigen Verbesserungsprozess zu erlangen… Alleine schon die Tatsache, dass sehr viele JAZ Trainer selbst sportlich gesehen eine gewisse Vergangenheit aufweisen können und, dass das leidige „Ablöse Thema“ bei uns nicht gilt: Sein Kind beim JAZ Fußball spielen zu lassen ist sicher nicht die schlechteste Entscheidung… 🙂
5.) Wo siehst du unsere beiden U-9 Mannschaften jetzt und wo sollen sie am Ende des Frühjahrs stehen?
Vom sozialen Ansatz her könnte man sagen, dass sich schon viele Freundschaften unter den Kindern gebildet haben und die Kinder zum Großteil mit großem Eifer dabei sind ihre Freizeit sinnvoll zu nutzen indem sie sich regelmäßig sportlich betätigen. Sportlich gesehen, denke ich, war die Zusammenlegung der U8 und der U9 zu einem gemeinsamen großen U9 Kader auf jeden Fall der richtige Schritt. Objektiv gesehen war die U8 im Herbst zum Ende der eisterschaftsturniere hin einfach schon zu stark, als dass es Sinn gemacht hätte auch das Frühjahr noch einmal gegen gleichaltrige zu spielen. Von dieser Zusammenlegung können allerdings auch all jene Spieler profitieren, die sowieso auch schon im Herbst im U9 Bewerb gespielt haben. Das Problem, das es einfach in dieser Mannschaft gab, war quantitativer Natur – die Spieler an sich haben sich sehr gut entwickelt und waren schon im Herbst absolut wettbewerbsfähig…
Vom Frühjahr erwarten wir uns demnach zu Beginn noch Probleme gute Resultate zu erzielen (vor allem weil viele Spieler plötzlich einfach gegen 1 Jahr ältere spielen müssen!), was sich allerdings langsam zu den späteren Turnieren hin verbessern sollte…
Danke – es hat Spaß gemacht, sich einmal auch auf diesem Wege mit sich selbst auseinanderzusetzen… 🙂 LG Hannes