…den Chef der AKA von Red Bull Salzburg
1.) An den Chef der Akademie von RED BULL Salzburg wird natürlich vor allem von unseren Eltern die Frage gestellt, ob unsere auffälligsten Buben aus dem JAZ wirklich Chancen haben, eines Tages in die Akademie von RED BULL Salzburg zu kommen.
Diese Chance bietet sich für grds. jedem talentierten Kind aus ganz Österreich und man darf da nicht blauäugig sein, da wir nur die Besten jedes Jahrgangs bei uns aufnehmen können und die Selektion nach entsprechenden Kriterien durchgeführt wird. Die Chancen steigen aber umso mehr, als die Spieler unser Gedankengut von klein auf vermittelt bekommen. Dadurch werden sie sich entsprechend besser entwickeln und die Möglichkeiten zu uns zu kommen größer. Das ist ja auch der Sinn unserer Kooperation mit dem JAZ GU Süd.
2.) Du bist informiert, dass Sturm schon im Alter von 7, 8 Jahren mit dem Abwerben von Spielern sogenannter kleiner Vereine beginnt – was kannst du diesbezüglich unsicheren Eltern sagen?
Der Unterschied vom „kleinen“ Verein zum sogenannten „Großverein“ ist in diesem Alter meist weder von der Trainingshäufigkeit noch von der Trainingsqualität her gegeben. Zudem weiß ich auch um die Ausbildung der Trainer beim JAZ. Von daher kann man die Kinder beruhigt im gewohnten Umfeld belassen. Zudem ist ein Vereinswechsel in diesem Alter immer auch ein Risiko bezüglich Integration, Leistungsdruck und sonstigen Faktoren. Diesem muss man ein Kind nicht aussetzen, wenn das nicht unbedingt nötig ist.
3.) Mit Hannes Wolf hat die AKA RED BULL Salzburg ja einen Spieler bekommen, den viele Akademien haben wollten. Hat sich bisher unsere Behauptung, die perfekte Vorbereitung für eine Akademie zu bieten in seinem Fall bestätigt?
Ich denke, dass der Wechsel von Hannes genau zum richtigen Zeitpunkt erfolgt ist. Obwohl er später als üblich eingestiegen ist, hat er sich schnell integriert und sportlich nicht nur mithalten, sondern sofort zu einem der Schlüsselspieler werden können. Alleine das zeigt schon, dass zuvor vieles optimal gemacht wurde.
4.) In Graz wird immer wieder versucht RED BULL Salzburg als das böse Dosenimperium darzustellen, welches Spieler kauft und wieder ausspuckt. Andererseits muss man auch hier zugeben, wer alle 3 österreichische Jugendligen (AKA U-15,U-16 und U-18) in einem Jahr gewinnt, kann nicht ganz schlecht arbeiten. Was ist es, was Euch aus deiner Sicht von anderen Akademien unterscheidet?
Das ist nicht nur in Graz, sondern auch anderswo so und liegt wohl am generellen Neidfaktor. Für uns ist das aber nur eine Anekdote am Rande und wir machen uns darüber nicht wirklich Gedanken. Der Gewinn der Meisterschaften in allen Altersklassen war ebenso eine schöne Randerscheinung und Bestätigung der geleisteten Arbeit aber auch nicht mehr. Wir haben halt einen eigenen Ansatz wie wir ausbilden wollen und das ist am Spiel unserer Mannschaften auch sichtbar. Im Übrigen ist das auch Red Bull Philosophie, Dinge anders zu machen als üblich und daran halten wir uns auch im Fußball. Wenn wir gerade beim Kinderfußball sind, so denken wir hier mittlerweile nicht mehr nur an die technische Ausbildung, sondern vielmehr an eine gute allgemeine motorische Ausbildung um der bekannt schädlichen Frühspezialisierung zumindest etwas entgegen wirken zu können. Unser Motorikpark z. Bsp. bietet hier eine willkommenen Abwechslung für unsere Jungs.
5.) Bleibt natürlich die Liefering-Diskussion, weil da zum Teil wieder neue Spieler geholt werden. Warum muss das sein und wie groß ist umgekehrt die realistische Chance (bzw.wird sie aufgrund eurer Arbeit zunehmend größer), es aus der AKA sogar in die Kampfmannschaft von RED BULL Salzburg zu schaffen?
Man darf nicht vergessen, dass in Liefering eine Talentschmiede auf höchstem europäischem Niveau entstanden ist und dafür sorgen auch die ein oder anderen zugeholten ausländischen Toptalente. Das ist auch unbedingt nötig um die Trainingsqualität auf einem möglichst hohem Level zu halten. Darüber hinaus wurden aber auch 9 Spieler aus dem ausjährigen Jahrgang der Akademie plus ein jüngerer Jahrgang in den Kader integriert. Dazu kommen dann noch die Jungs aus unseren internationalen Akademien. Da wird dann sicher auch der ein oder andere für unsere Profis dabei sein. Ich sehe darin im Grunde einen optimalen Mix und wer das Training und die Spiele verfolgt, hat damit auch seine Freude. In Zukunft erwarte ich mir gerade von den Aka-Spielern nochmal eine Steigerung, da diese dann noch länger in unserem Programm verweilt sind und entsprechend besser ausgebildet sein werden.